Carl Spitteler Denkmal

Der Dichter Carl Spitteler wurde 1845 in Liestal geboren und verstarb 1924 in Luzern. Er erhielt 1919 den Nobelpreis für Literatur. Das Denkmal «Prometheus und die Seele» im Park neben dem Berri-Gut wurde von August Suter geschaffen.

Carl Spitteler wurde 1845 in Liestal im Kanton Basel-Landschaft geboren. Nach Abschluss des Theologiestudiums ging er nach St. Petersburg, wo er acht Jahre lang als Hauslehrer arbeitete.In die Schweiz zurückgekehrt, veröffentlichte er 1880 sein erstes literarisches Werk, das Epos «Prometheus und Epimetheus». Er unterrichtete an höheren Schulen in Bern, Zürich und La Neuveville und schrieb zahlreiche Feuilletonbeiträge für Zeitungen im In- und Ausland. 1883 heiratete er Maria op den Hooff, mit der er zwei Töchter hatte. Die Familie zog 1892 nach Luzern, wo Spitteler als freier Schriftsteller tätig war.Seine Rede «Unser Schweizer Standpunkt» trug ihm national und international Lob wie auch Kritik ein. 1920 erhielt er, rückwirkend auf das Jahr 1919, den Nobelpreis für Literatur. Spitteler starb 1924 in Luzern. 

Spittelers Weg zum Schriftstellerberuf verlief keineswegs linear: Zwar hatte er früh beschlossen, Dichter zu werden, doch auf Drängen des Vaters begann er zunächst ein Jurastudium an der Universität Basel. Bald fiel er jedoch in eine «nervöse» Krise und floh im November 1864 aus dem Elternhaus. Zu Fuss, frierend und hungernd zog er in der Zentral- und Ostschweiz umher und schrieb an einem Drama mit dem Titel «Saul». Er übernachtete mal hier, mal da, bis er für längere Zeit bei Bekannten in Luzern unterkam, wo man ihn gesundpflegt. 

1865 begann er, da sein Vater einem literaturwissenschaftlichen Studium ablehnend gegenüberstand, Theologie zu studieren: Er hatte seit seiner Schulzeit eine kritische Einstellung «gegen das Dogma» sowie «gegen das Kirchliche» und «Christliche» und wollte nun die «wissenschaftliche Begründung» des Christentums kennenlernen. Nach Abschluss des Theologiestudiums ging er nach St. Petersburg, wo er acht Jahre lang als Hauslehrer arbeitete. Er begleitete die Familien seiner Arbeitgeber in den Sommerferien nach Finnland und in die Umgebung von Moskau und widmete sich in seiner nicht zu knapp bemessenen Freizeit dem Schreiben.

Nach seiner Rückkehr in die Schweiz konnte er nach längerer Verlagssuche sein erstes umfangreiches Epos «Prometheus und Epimetheus» veröffentlichen. Für dieses Werk, das den Zeitgenossen ungewohnt erscheinen musste, erhielt er zwar wenig, dafür aber verhalten positive Kritik. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, unterrichtete er an höheren Schulen in Bern, Zürich und La Neuveville und verfasste Musik- und Literaturkritiken sowie Reisebilder und Erzählungen für Zeitungen in der Schweiz und im Ausland.

1890 wurde er vollamtlicher Feuilletonredakteur der «Neuen Zürcher Zeitung». Diese Stelle gab er dann jedoch auf, um sich nach dem Umzug nach Luzern, der durch familiäre Veränderungen bedingt war, ganz der Schriftstellertätigkeit zu widmen.Seine Rede «Unser Schweizer Standpunkt», die 1914 zu Beginn des Weltkrieges zur Kohäsion der unterschiedlichen Schweizer Landesteile, zu Verständigung und Minoritätenschutz, zu Gewaltlosigkeit und zur Wahrung der Neutralität aufrief, fand in der Schweiz und im Ausland grosse Beachtung. Infolgedessen wurden dann auch sein 70. und sein 75. Geburtstag in Luzern glanzvoll gefeiert. Dass Spitteler dadurch nicht zu einem Dichterfürsten wurde, der sich zurückzog, zeigen Fotos aus dieser Zeit: Die Begegnung mit Freunden und das Schwimmen im Vierwaldstättersee waren ihm nach wie vor wichtig. 1920 erhielt Spitteler, rückwirkend auf das Jahr 1919, den Nobelpreis für Literatur. Als der Dichter am 29. Dezember 1924 in Luzern starb, war die Anteilnahme der Öffentlichkeit gross und der Bundesrat sowie mehrere Kantonsregierungen kondolierten der Familie.

Gerade die für die Zeit Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts teils typischen, teils aber auch ungewöhnlichen Wege und Umwege in Spittelers Biographie und die vielfältigen Brüche und Ambivalenzen in seinem Werk sollen im Jubiläumsjahr wie auch darüber hinaus neu in den Blick kommen. 

Detaillierte Informationen zu Spittelers Leben bietet die folgende umfangreiche Biographie: Werner Stauffacher: Carl Spitteler. Biographie. Zürich/München: Artemis Verlag 1973.
Carl Spitteler Denkmal
4410 Liestal
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