Eierläset

Am Eierläset findet in Baselbieter Dörfern ein spielerischer Wettkampf statt, bei dem Eier nach einem Wettlauf in einen Korb geworfen werden. Zuschauer und Teilnehmer werden anschliessend beim Festbetrieb verköstigt und von der Dorfmusik unterhalten.

​Das Eierlesen oder Eierläset ist ein im Baselbiet weit verbreiteter Brauch. Der spielerische Wettkampf, bei dem Eier durch einen Parcours getragen und in einen mit Spreu gefüllten Korb geworfen werden, findet traditionell am Sonntag nach Ostern statt. Neben den Wettläufen der Turnvereine gibt es auch Kinderwettkämpfe und «Plauschmannschaften», etwa von Vereinen aus dem Dorf.

Ursprünglich entwickelte sich der Brauch aus einem vorchristlichen Ritual des 12. Jahrhunderts, bei welchem das Ei als Symbol für Leben, Wachstum und Fruchtbarkeit gefeiert wurde. Der Brauch des Eierlaufs aber ist wohl zurückzuführen auf die Zeit, als vor Ostern noch die strenge Fastenzeit eingehalten wurde. Während diesen Wochen war das Essen von Fleisch und Eiern verboten und es entstand so ein grosser «Eierüberschuss». Daraus entwickelte sich der Eier-Wettkampf als spielerische Unterhaltungsform für das ganze Dorf.

Wie viele andere bäuerlichen Bräuche hat das Eierläset im Laufe der Jahre seine ursprüngliche Funktion verloren und überlebte dank der Aktivität der lokalen Vereine, vor allem der Turnvereine. Die zahlreichen Zuschauer werden nach dem Lauf mit Eierspeisen aus den "gelesenen" Eiern verköstigt.
Eierläset